MODUL 4

Konfliktmanagement und Ermöglichung eines "perfekten" Endes

 

 

3. Kritische Bereiche für potenzielle/mögliche Konflikte

In Abschnitt 4.2.3 wurde ein breites Spektrum von Themen identifiziert, die das Potenzial haben, Konflikte innerhalb kollaborativer/kooperativer Vereinbarungen zu verursachen. Zwei spezifische Themen, die von entscheidender Bedeutung sind, sind die Investitionsplanung und die Nachfolge/Erbschaft.

Die Investitionsplanung hat das Potenzial, Konflikte zu verursachen, da sie, wenn sie oft mit einem großen Mitteleinsatz, Kreditaufnahmen, langfristigen Rückzahlungen, Entscheidungen über Prioritäten, Entscheidungen über den Standort von Anlagen/Investitionen und die Zuweisung von Ressourcen im Falle eines Ausstiegs/Auflösung verbunden ist.

Nachfolge/Erbschaft hat das Potenzial, Konflikte zu verursachen, da sie die Gesamtdynamik einer kollaborativen/kooperativen Vereinbarung verändern kann. Es ist am kritischsten, wenn eine kleine Anzahl von Mitgliedern beteiligt ist und Einzelpersonen täglich miteinander interagieren. 

 

Eine erfolgreiche Kooperation beinhaltet Investitionen, um das Wachstum und die Entwicklung des Unternehmens fortzusetzen. Eine sorgfältige Planung der Investitionen und Klarheit über den Investitionsprozess wird dazu beitragen, Konflikte zu minimieren.

  • Wichtig ist Klarheit über die Finanzierung von Investitionen (Kredite, Gesellschafterbeiträge, Gewinne).
  • Klarheit über die Verantwortung für die Rückzahlung von Krediten (wer ist letztendlich für die Erfüllung der Rückzahlungen verantwortlich?)
  • Endgültiges Eigentum an dem Vermögenswert, wenn die Partnerschaft endet, z.B. wer den Melkstand oder die Verarbeitungsanlage besitzt.
  • Entscheidungsprozess darüber, wo investiert oder die Investition getätigt wird - welcher Hof entwickelt wird oder wo ein neues Gebäude oder eine neue Verarbeitungseinheit tatsächlich gebaut wird.
  • Einigung darüber, wie neue Anlagen gekauft werden sollen
    • Durch Zusammenarbeit/Kooperation - z.B. Maschinen, Anlagen etc.
    • Durch einzelne Mitglieder - z.B. Land
  • Vereinbarung über Abschreibungen und Wertberichtigungen von Anlagen
    • Zeitraum und Rate
    • Entschädigung für andere Parteien bei Bedarf
  • Kompensation (falls erforderlich) der Investitionskosten für andere Partner bei Beendigung der Vereinbarung.
  • Rendite auf alle Investitionen der einzelnen Partner
  •  Mechanismus für den Verkauf von Vermögenswerten und die Gewinnausschüttung
    • Nachfolge/Erbschaft war der Schlüssel zur Erhaltung von Familienbetrieben über Generationen hinweg, aber es ist auch ein sehr sensibles Thema für Landwirtsfamilien, kann komplex sein und braucht Zeit, um sich damit auseinanderzusetzen.
    • Kollaborative/kooperative Vereinbarungen können sich sowohl positiv als auch negativ auf die Nachfolge auswirken.
    • Positiv ist, dass der landwirtschaftliche Betrieb lebendiger und profitabler und für einen jungen Menschen attraktiver sein kann.
    • Negativ, da sie die Dynamik des Betriebs verändern und die Nachfolge/Erbschaft erschweren kann.
    • Die Dynamik der Regelung wird sich nach der Nachfolge/Erbschaft offensichtlich ändern - im Wesentlichen geht es darum, ein bestehendes Mitglied durch ein neues zu ersetzen, obwohl das neue Mitglied in der Praxis möglicherweise informell in den Geschäftsbetrieb involviert war, z.B. Sohn/Tochter eines Mitglieds, das auf einem Betrieb gearbeitet/geholfen haben könnte.

Die Nachfolge muss sorgfältig geplant und verschiedene Optionen und Szenarien untersucht werden, einschließlich:

      • Einbindung eines Nachfolgers
      • Einbeziehung mehrerer Nachfolger
      • Fehlende Familiennachfolge
      • Prozess der Einbeziehung von Nachfolgern und Auswirkungen auf das Funktionieren der Zusammenarbeit/Kooperation, wie z.B. Arbeitsaufwand, Gewinnverteilung/Einkommensverteilung.
      • Auswirkungen auf die derzeitigen Partner bei der Einbeziehung von Nachfolgern

Beispiel: Fehlende Nachfolger, die zur Beendigung der Zusammenarbeit in der Milchwirtschaft führen (Reutehof GbR).

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BEWERTUNG

Dieser Fragebogen ermöglicht es Ihnen, die durch das Studium des Moduls erworbenen Kompetenzen zu bewerten.

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