TRAININGSMODULE

Bevor wir mit der Ausarbeitung der Schulungsmodule begonnen haben, haben wir einen ZUSAMMENFASSENDEN BERICHT und mehrere FALLSTUDIEN entwicklet, um die wichtigen Themen in Kooperationsprozessen und die Bereiche zu identifizieren, in denen Wissen und Informationen benötigt werden.

Basierend auf diesen Ergebnissen haben wir die Hauptbereiche festgelegt, in denen Schulungen erforderlich scheinen.

  • Grundlegende Informationen zum europäischen Rahmen für Kooperationen in der Landwirtschaft
    Hier finden Sie nützliche Informationen über den europäischen Hintergrund und den Rahmen für Kooperation.
  • Grundsätze und Vorteile von Kooperation auf landwirtschaftlicher Ebene
    Hier sammeln Sie Grundkenntnisse über Arten und Konzepte von Kooperation und bekommen Einblick in erste Erfahrungen aus unternehmerischer Sicht.
  • Faktoren, die eine erfolgreiche Kooperation fördern
    Lernen Sie kulturelle, rechtliche, finanzielle, administrative und einstellungsbezogene Aspekte von Unternehmern kenenn, die UNTERSTÜTZENDE FAKTOREN sind, und die zu STÄRKEN / MÖGLICHKEITEN der Zusammenarbeit führen. Denken Sie über Ihre Einstellungen und Fähigkeiten nach und prüfen Sie, ob diese Faktoren in Ihrem Fall angegeben sind.
  • Faktoren, die eine erfolgreiche Kooperation behindern
    Know and reflect about cultural, legal, financial, administrative, attitudinal aspects of entrepreneurs which are HINDERING-FACTORS leading to WEAKNESSES/ THREATS of cooperation. Think about your attitudes and skills and check if these factors are given in your case.
    Refflektieren Sie über kulturelle, rechtliche, finanzielle, administrative und einstellungsbezogene Aspekte von Unternehmern, die BEHINDERNDE FAKTOREN sind, und die zu Schwächen / Herausforderungen der Zusammenarbeit führen. Denken Sie über Ihre Einstellungen und Fähigkeiten nach und prüfen Sie, ob diese Faktoren in Ihrem Fall angegeben sind.
  • Schritte zum Aufbau einer erfolgreichen Kooperation - Kontakt aufnehmen
    Lernen Sie aus Theorie und Praxis: Welche Schritte müssen unternommen werden, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu initiieren?
  • Schritte zum Aufbau einer erfolgreichen Kooperation - Ausgestaltung der Zusammenarbeit
    Lernen Sie aus Theorie und Praxis: Welche Schritte sind erforderlich, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit in die Realität umzusetzen?
  • Umgang mit Unstimmigkeiten, Risiken, Versagen in der Partnerschaft und Erarbeitung der passenden Strategie zum Ausstieg vonPartnern
    Lernen Sie die Hauptstrukturen von Kommunikation kennen und erwerben Sie Grundkenntnisse über Konfliktmanagement. Informieren Sie sich über Situationen, in denen Konflikte auftreten können, und erfahren Sie, wie Sie diese zu Lebzeiten einer Kooperation und am erfolgreichen Ende lösen oder sogar verhindern können.

Die Schulungsmodule informieren Sie allgemein über Kooperationsprozesse und bestimmte Aspekte darin.

Wir empfehlen Ihnen, die Module intensiv zu studieren und nicht nur oberflächlich durch die Inhalte zu gehen. Nehmen Sie sich Zeit und gehen Sie vielleicht mehrmals durch - wenn nötig immer wieder.

Abhängig von Ihrer persönlichen Einstellung und dem einzelnen Modul sollten Sie mindestens 60 Minuten pro Modul benötigen, um voll davon profitieren zu können.

Wir haben die Schulungsmodule so erstellt, dass sie europaweit eingesetzt werden können und der vorhandenen Vielfalt an Unternehmern nutzen.

Es wird empfohlen, die Module in der angegebenen Reihenfolge schrittweise durchzugehen, da der Inhalt von Modul zu Modul hin zu mehr und mehr Details entwickelt wird.

So können Sie die Schulungsmodule verwenden:

  • Sie können schnell durch alle Module gehen, um einen Überblick über den Inhalt zu erhalten, und dann einen zweiten, tieferen Blick auf die Themen werfen, die Sie wirklich wissen müssen.
  • Sie können alle Module Schritt für Schritt durchgehen, da der gesamte Inhalt aus den zu Beginn des Projekts ermittelten Anforderungen verdichtet wurde und daher ein breites Spektrum an wichtigen Kenntnissen vermittelt wird. Möglicherweise ist nicht alles für Ihre spezifische Situation relevant - aber vielleicht ja in Zukunft.
  • Sie können die Module selbst durchgehen oder in einer Gruppe und Ihre Erkenntnisse oder Meinungen über die bereitgestellten Informationen austauschen.

MODUL 1

MODUL 2

MODUL 3

MODUL 4

Überblick über Kooperation in der Landwirtschaft in Europa

Die Zusammenarbeit ist tief in unserer Geschichte verwurzelt, und Hinweise auf informelle Zusammenarbeit können auf die Zeit der Jäger und Sammler zurückgeführt werden. In Ed Mayos "Eine kurze Geschichte der Zusammenarbeit und Gegenseitigkeit, wird beschrieben, wie Jäger und Sammler zusammenarbeiten und wie sie schließlich kooperative Muster in der Kinderbetreuung und in der Tierhaltung entwickelten. Zusammenarbeit wird im Oxford-Wörterbuch als „ Aktion oder Prozess der Zusammenarbeit zu demselben Zweck“ definiert. Der Anreiz für Landwirte zur Kooperation kann auf wirtschaftlichen Gesichtspunkten beruhen, hat aber auch andere Facetten, z. B. das Bestreben, in vernetzter Weise nachhaltiger zu arbeiten oder einen Bottom-up-Ansatz für die ländliche Entwicklung zu schaffen.

Genossenschaften sind ein Ausdruck dafür, wie sich Zusammenarbeit im Laufe der Zeit entwickelt und formalisiert hat. Die genossenschaftliche Bewegung ist in Europa seit dem 19. Jahrhundert stark gewachsen, und Genossenschaften spielen eine wichtige Rolle für Landwirte um in Gruppen zusammenzuarbeiten, anstatt als unabhängige Einheiten zu agieren. Heutzutage werden Genossenschaften als Unternehmen betrachtet, die ihren Mitgliedern gehören, die sich zu einem gemeinsamen Ziel zusammengeschlossen haben. Genossenschaften sind demokratisch kontrolliert und anders als traditionelle Unternehmen hat jedes Mitglied ein Mitspracherecht bei der Unternehmensführung. Bei größeren Genossenschaften, in denen das Stimmrecht gewichtet werden kann, sind die Stimmen der einzelnen Mitglieder jedoch nicht so stark. Jede fünfte Person in Europa ist Mitglied zumindest einer Genossenschaft. Auf landwirtschaftliche Genossenschaften entfallen mehr als 60% der Ernte, Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse in Europa.

Genossenschaften sind grundsätzlich unterschiedlich. In der Landwirtschaft dienen sie generell dem Kauf und der Vermarktung der Produkte ihrer Mitglieder. Die aus diesen Verkäufen erzielten Gewinne werden an die Mitglieder ausgeschüttet. Tatsächlich können Genossenschaften Märkte schaffen oder Landwirten einen besseren Zugang zu Märkten ermöglichen und Einkommen und Beschäftigung in den ländlichen Gebieten fördern. Landwirte gründen auch Genossenschaften, um ihre Produktionskosten zu senken. Dies kann zum Beispiel in Form von gemeinsamem Kauf und Unterhalt von Maschinen oder dem gemeinsamen Einkauf von Dünger geschehen.

Die Europäische Union hat Rechtsvorschriften erlassen, um die Arbeit von Genossenschaften in EU-Mitgliedstaaten zu erleichtern. Die Europäische Genossenschaft ist eine optionale Rechtsform einer Genossenschaft, die durch die Verordnung (EG) Nr. 1435/2003 des Rates vom 22. Juli 2003 ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, transnationale Aktivitäten der Genossenschaften zu erleichtern und ein Rechtsinstrument für Unternehmen bereitzustellen, die sich zusammenschließen wollen, um Märkte zu erschließen, Größenvorteile zu erzielen oder Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten durchzuführen. Die Europäische Genossenschaft ermöglicht seinen Mitgliedern, gemeinsame Aktivitäten durchzuführen und gleichzeitig ihre Unabhängigkeit zu wahren.

Ein starker Agrarsektor ist seit Beginn eines der Hauptanliegen der Europäischen Union. Aufgrund existierender Ungleichgewichte bzgl. der Handelsmacht der Marktteilnehmer in der Lebensmittelversorgungskette gibt es auf EU-Ebene eine Reihe von Initiativen und Fördermöglichkeiten, um die Zusammenarbeit zwischen Landwirten zu fördern und die landwirtschaftliche Gemeinschaft insgesamt zu unterstützen.

Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ist auf europäischer Ebene die bekannteste Politik zur Förderung der Zusammenarbeit. Die GAP besteht aus zwei Säulen. Die erste umfasst Direktzahlungen in Form von jährlichen Zahlungen an Landwirte, die vollständig aus dem Europäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL) finanziert werden. Die zweite Säule betrifft die ländliche Entwicklung und zielt auf eine ausgewogene territoriale Entwicklung und eine nachhaltige Landwirtschaft ab. Interventionen im Rahmen dieser Säule werden aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) sowie aus nationalen Beiträgen kofinanziert. Die EU-Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums unterstützt ländliche Gebiete bei der Bewältigung der vielfältigen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.

Die EIP-AGRI (Europäische Innovations-Partnerschaft) wurde ins Leben gerufen, um die Land- und Forstwirtschaft dabei zu unterstützen, produktiver und nachhaltiger zu werden. Die EIP-AGRI bringt Innovationsakteure wie Landwirte, Berater, Forscher, Unternehmen auf EU-Ebene und im Rahmen der Entwicklungsprogramme für den ländlichen Raum zusammen. Ziel ist die Schaffung eines EU-weiten EIP-Netzwerks. Die Zusammenarbeit wird durch Forschungs- und Innovationspartner unterstützt, damit die Ergebnisse der Forschungs- und Innovationsaktivitäten die Landwirte auf diesem Gebiet in der Praxis erreichen.

Daneben gibt es das Europäische Netzwerk für ländliche Entwicklung (ENRD), das als Knotenpunkt für den Austausch von Informationen über wie Politik, Programme, Projekte und andere Initiativen zur Entwicklung des ländlichen Raums in der Praxis dient. Das Hauptziel besteht darin, mit Einzelpersonen zusammenzuarbeiten, die Interesse haben und Engagement für die ländliche Entwicklung in Europa zeigen. Die Hauptziele des ENRD bestehen darin, die Einbeziehung von Interessengruppen in die ländliche Entwicklung zu verstärken, die Qualität der Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums (EPLR) zu verbessern und ihre Entwicklung zu unterstützen. Die Netzwerke ENRD und EIP-AGRI sind seit 2015 durch die Europäische Versammlung für ländliche Netzwerke verbunden. Diese Versammlung bildet eine Plattform, die darauf abzielt, die Aktivitäten der beiden EU-Netzwerke zu priorisieren und zu koordinieren.  

Das europäische Wissens- und Informationssystem für die Landwirtschaft (AKIS) ist ein weiteres auf EU-Ebene bestehendes Netzwerk, das insbesondere für Beratungsdienste ein Inventar ist. Das System verbindet Einzelpersonen und Organisationen, um das gegenseitige Lernen zu fördern, um landwirtschaftliche Technologien, Wissen und Informationen zu generieren, auszutauschen und zu nutzen.

Cooperation is an important feature of farming systems in Europe. Cooperation between farmers has been shown to have both economic and non-economic rewards and it manifests itself in different ways in different localities throughout Europe. Reading our case studies is a good starting point to learn more learn about the many and varied ways in which farmers have found ways to cooperate. 

Kooperation ist ein wichtiges Merkmal der landwirtschaftlichen Systeme in Europa. Es hat sich gezeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen Landwirten sowohl wirtschaftlichen als auch weiteren Mehrwert bietet, und sie zeigt sich an verschiedenen Orten in ganz Europa auf unterschiedliche Weise. Das Lesen unserer Fallstudien ist ein guter Ausgangspunkt, um mehr über die vielfältigen Möglichkeiten zu erfahren, auf denen Landwirte Wege zur Zusammenarbeit gefunden haben.

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